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„Warum ist kein Geld mehr da?“

In­halt: Schlag­zei­len 2009 / 2010 - Einleitung - Grund­pro­blem 1: Zin­sen - Grund­pro­blem 2: Ur­sprung des Gel­des / Ver­schul­dungs­zwang - Fol­ge: An­dau­ern­de Um­ver­tei­lung von Arm zu Reich - Lö­sun­gen! - Wei­te­re Ver­wei­se - Zi­ta­te - Be­din­gungs­lo­ses Gr­und­ein­kom­men

Schlagzeilen 2009 / 2010

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Finanzkrise: 600 Milliarden Euro sollen Griechenland-Spekulanten stoppen Mittelschicht schrumpft und fürchtet den Absturz

Einleitung

Warum ist ei­gent­lich „kein Geld mehr da“? Als ich et­wa mit 15, al­so 1995, mei­ne er­ste Bril­le be­kam, wur­de die­se noch kom­plett von der Kran­ken­kas­se be­zahlt. Ein paar Jah­re spä­ter zahl­te die Kas­se er­st nur noch die Glä­ser, schließ­lich gar nichts mehr. 2005 führ­te die rot-​grü­ne Lan­des­re­gie­rung in mei­nem Bun­des­land (NRW) Stu­dien­ge­büh­ren ein. 2009 muss­te ich au­ßer­dem er­le­ben, dass „mei­ne“ Stadt, wie so vie­le in der Re­gion, ein so ho­hes Haus­halts­de­fi­zit hat­te, dass al­le „frei­wil­li­gen“ Aus­ga­ben durch die Be­zirks­re­gie­rung ge­stri­chen wur­den. Dies sind nur drei Bei­spie­le für die all­ge­mei­ne Ten­denz in Deutsch­land, den är­me­ren Men­schen im­mer we­ni­ger zum Le­ben zu las­sen. Im Jahr 2010 fand ich end­lich über­zeu­gen­de Ant­wor­ten dar­auf, warum wir ei­ne Ver­schlech­te­rung un­se­rer Le­bens­be­din­gun­gen be­ob­ach­ten, ob­wohl Rech­ner und Ro­bo­ter nun so viel Ar­beit für uns er­le­di­gen, ob­wohl Deutsch­land im Ver­hält­nis zu an­de­ren Staa­ten viel bes­ser da­steht („Ex­port­welt­meis­ter“ von 2003 bis 2008) und ob­wohl wir Jahr­zehn­te oh­ne Krieg und Zer­stö­rung er­lebt ha­ben. Po­li­ti­ker und Kom­men­ta­to­ren ma­chen ger­ne die „Glo­ba­li­sie­rung“ und den „de­mo­gra­phi­schen Wan­del“ für die Ver­schlech­te­run­gen ver­ant­wort­lich, aber bei­des über­zeugt mich nicht. Statt­des­sen hal­te ich jetzt un­ser Geld­sys­tem für ver­ant­wort­lich. Die Aus­wir­kun­gen die­ses Geld­sys­tems auf in­ter­na­tio­na­ler, vor al­lem eu­ro­päi­scher Ebe­ne, ge­ben die obi­gen Schlag­zei­len wie­der. An­fang 2011 setzt sich die Ent­wick­lung fort: der Fi­nanz­mi­ni­ster der USA warnt vor dem dro­hen­den Staats­bank­rott -​ ob­wohl „die Staa­ten“ ge­gen­über al­len an­de­ren Län­dern der Welt noch den rie­si­gen Vor­teil ha­ben, Öl für selbst be­druck­tes Pa­pier ein­kau­fen zu kön­nen. Zwei Grund­feh­ler des Geld­sys­tems kön­nen mit zu­neh­men­dem „Al­ter“ un­se­rer Volks­wirt­schaf­ten im­mer schlech­ter durch Steu­ern und So­zi­al­lei­stun­gen kom­pen­siert wer­den:

Grundproblem 1: Zinsen

"Das Geld ver­mehrt sich im­mer mehr und gleich­zei­tig die Schul­den. Weil je­der Eu­ro, der im Um­lauf ist, ist wo­an­ders als Schuld vor­han­den. (...) D.h. al­les Geld ist gleich­zei­tig Schuld. Und für die­se Schuld muß je­mand Zin­sen zah­len und das ist die brei­te Mas­se der Men­schen."
Dirk Müller am 08.06.2010 im heute journal (bei INWO gefunden)
100 € zu verschiedenen Zinssätzen „angelegt“ (oder geliehen)
  1,00% 2,00% 3,00% 5,00% 7,00% 10,00%
10 Jahre 110,46 121,90 134,39 162,89 196,72 259,37
20 Jahre 122,02 148,59 180,61 265,33 386,97 672,75
30 Jahre 134,78 181,14 242,73 432,19 761,23 1744,94
40 Jahre 148,89 220,80 326,20 704,00 1497,45 4525,93
50 Jahre 164,46 269,16 438,39 1146,74 2945,70 11739,09
60 Jahre 181,67 328,10 589,16 1867,92 5794,64 30448,16
70 Jahre 200,68 399,96 791,78 3042,64 11398,94 78974,70
80 Jahre 221,67 487,54 1064,09 4956,14 22423,44 204840,02
90 Jahre 244,86 594,31 1430,05 8073,04 44110,30 531302,26
100 Jahre 270,48 724,46 1921,86 13150,13 86771,63 1378061,23
Verdopplung: < 70 J < 36 J < 24 J < 15 J < 11 J < 8 J
Was pas­siert, wenn man ei­ne be­stimm­te Sum­me Geld zu ei­nem be­stimm­ten Zins­satz ver­leiht („an­legt“)? Die Geld­men­ge wächst, eben­so wie „auf der an­de­ren Sei­te“ die Schul­den - und zwar bei­des ex­po­nen­tiell! Hier ein paar mit Ta­bel­len­kal­ku­la­tion er­zeug­te Wachs­tums­bei­spie­le: was pas­siert mit 100€, wenn man sie über ei­nen be­stimm­ten Zeit­raum zu ei­nem be­stimm­ten Zins­satz (ver-)leiht?
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Exponentialfunktionen
Wie man sieht wä­ren 100 €, „an­ge­legt“ zu vor kur­zem noch markt­üb­li­chen 5% Zin­sen, nach 100 Jah­ren über 13.000 € ge­wor­den. Bei von ei­ni­gen In­ves­to­ren und Kon­zern­len­kern er­war­te­ten 10% „Ren­di­te“ wä­ren es gar an die 1,4 Mil­lio­nen Eu­ro! Der Ver­dopp­lungs­zeit­raum (zu se­hen in der letz­ten Ta­bel­len­zei­le) be­trägt bei 10% Zin­sen we­ni­ger als 8 Jah­re. Wer sich mit Bi­n­är­zah­len aus­kennt, kennt die Zwei­er­po­ten­zen aus­wen­dig, weiß al­so was bei mehr­fa­chem Ver­dop­peln pas­siert: mal 2, mal 4, mal 8, mal 16, mal 32, mal 64, mal 128, mal 256, mal 512, mal 1024 (nach 10 Ver­dopp­lun­gen), ... das Wachs­tum „ex­plo­diert“ und über­schrei­tet bald je­des vor­stell­ba­re Maß.


Grund­pro­blem 2: Ur­sprung des Gel­des / Ver­schul­dungs­zwang

Bezahlung
Das Ban­ken-​Sys­tem ha­ben wir bei­de glei­cher­ma­ßen und zu je­der Zeit ver­ach­tet. Ich be­trach­te es als ei­nen Schand­fleck in al­len un­se­ren Ver­fas­sun­gen, der, wenn er nicht be­sei­tigt wird, in ih­rer Zer­stö­rung en­den wird, der schon von Spe­ku­lan­ten aus­ge­nutzt wird und der in sei­ner Aus­brei­tung die Ver­mö­gen und die Mo­ral un­se­rer Bür­ger hin­weg­schwemmt. [...] Und ich glau­be ernst­haft, genau wie Sie, dass Ban­ken ge­fähr­li­cher sind als ste­hen­de Ar­meen; und dass das Prin­zip Geld aus­zu­ge­ben und es, „Fi­nan­zie­rung“ ge­nannt, von den Nach­kom­men be­zah­len zu las­sen, nichts ist als ein groß­an­ge­leg­ter Be­trug an der Zu­kunft.
Tho­mas Jef­fer­son (1743-​​1826), drit­ter Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten, in ei­nem Brief über de­mo­kra­ti­sche Re­gie­rungs­theo­rie an den Phi­lo­so­phen John Tay­lor (mei­ne Über­set­zung)
5 Prozent Zinsen Der Film Warum über­all Geld fehlt -​ „Gib mir die Welt plus 5 Pro­zent“, ba­sie­rend auf dem Text The Ear­th Plus 5% (vom Aus­tra­lier Lar­ry Han­ni­gan 1971 ge­schrie­ben), stellt sehr ein­dring­lich dar, wa­rum Geld erst gut für die mei­sten Men­schen war, im wei­te­ren Ver­lauf aber brei­te Mas­sen ins Elend stürz­te und da­mit der Schul­di­ge für die schlimms­ten Ver­bre­chen, vor al­lem al­so die im­mer wie­der­keh­ren­den Krie­ge, wur­de. In Kurzform: da (fast) alles Geld als verzinster Kredit in die Welt gekommen ist, gibt es auf der ganzen Welt nicht genügend Geld, um alle Kredite zu begleichen. Somit muss es immer „Verlierer“ geben, die ihre Schulden nicht mehr bezahlen können. Während die Zahl der „Verlierer“ (heutige Jugendsprache: „Opfer“) sich mit der Zeit erhöht, konzentriert sich immer mehr Geld und damit Macht bei ganz wenigen. Machtlose Regierung Da­bei ist es uner­heb­lich, ob man wie in die­ser Ge­schich­te fin­ste­re Ma­chen­schaf­ten am Wer­ke wähnt, oder es ein­fach als ei­nen un­glück­li­chen Au­to­ma­tis­mus des Gel­des bis­he­ri­ger Mach­art an­sieht, wie die ge­schil­der­ten und von uns ge­ra­de er­leb­ten Wir­kun­gen des Zins­sys­tems zu­stan­de­kom­men.

Folge: Andauernde Umverteilung von Arm zu Reich

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Visualisierung der Umverteilung
Nach ei­ner Kom­bi­na­tion aus ver­füg­ba­ren Da­ten, Schät­zun­gen und Be­rech­nun­gen wer­den in Deutsch­land (oh­ne staat­li­che Ein­grif­fe zu be­rück­sich­ti­gen) al­lei­ne durch Zin­sen jähr­lich über 250 Mil­li­ar­den € von den „är­me­ren“ 80% der Be­völ­ke­rung zu den reich­sten 20% um­ver­teilt! Das Haupt­ar­gu­ment bei die­ser Be­rech­nung ist, dass die Zin­sen der Ver­mö­gen­den von je­man­dem be­zahlt wer­den müs­sen und da­her an­tei­lig in al­len Pro­dukt­prei­sen ent­hal­ten sind. Schon jetzt be­trägt die Zins­quo­te in den Prei­sen dem­nach durch­schnitt­lich et­wa 35% und wenn sich die Ver­mö­gen das näch­ste mal ver­dop­pelt ha­ben (was oh­ne Um­lauf­si­che­rung oder Ver­mö­gens­steuer ir­gend­wann pas­sie­ren dürfte) wird die Zins­quo­te auf über 50% an­ge­stie­gen sein - na­tür­lich nur, falls kei­ne Ge­gen­maß­nah­men er­grif­fen wer­den.
Mei­ne Um­ver­tei­lungs- ​Rech­ner er­laubt ei­ge­ne Ex­pe­ri­men­te mit ver­schie­de­nen Wer­ten für Ver­mö­gen und Zin­sen!

Lö­sungen!

Das Geld braucht den Staat; oh­ne Staat lässt sich kein Geld den­ken; ja, man kann sa­gen, mit der Ein­füh­rung des Gel­des be­ginnt die Grün­dung des Staa­tes.
Sil­vio Ge­sell in Die na­tür­li­che Wirt­schafts­ord­nung (S. 149)

Mit dem Zi­tat will ich deut­lich ma­chen, dass wir das mo­men­tan exis­tie­ren­de (bzw. von der EZB her­aus­ge­ge­be­ne) Geld nicht als na­tur­ge­ge­ben hin­neh­men müs­sen. Tat­säch­lich ist es nur ei­ne Ver­ein­ba­rung zwi­schen Men­schen, die ge­kün­digt oder ge­än­dert wer­den kann.

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Umkehrung der Umverteilung mit Freigeld

Hel­mut Creutz steckt schon seit ei­ni­gen Jah­ren viel Ener­gie ins Er­klä­ren un­se­res schäd­li­chen Geld­sys­tems („Un­ser Geld zer­stört die Welt“) und in die Auf­klä­rung der Öf­fent­lich­keit über Al­ter­na­ti­ven. Sehr le­sens­wert sind auch sei­ne Ge­dan­ken zur „Schul­den­brem­se“.

Die von Creutz ge­for­der­te Um­lauf­si­che­rung des Gel­des ent­spricht genau dem zu Be­ginn des 20. Jahr­hun­derts von Sil­vio Ge­sell ent­wi­ckel­ten Frei­geld. Be­son­ders um­fas­send hat Ge­sell sein Kon­zept im Buch Die na­tür­­li­che Wir­t­schafts­ord­­nung dar­ge­stellt.

Hätte das Geld in Deutschland eine wirksame Umlaufsicherung, gäbe es die oben dargestellte Umverteilung von Arm zu Reich nicht mehr, sondern stattdessen eine leichte Umverteilung von denen, die viel Bargeld bereithalten, zu denen, die ihr mit weniger Geld leben. Mit meinem Freigeld-Rechner kann jeder selbst die Auswirkungen unterschiedlich hoher Umlaufsicherungs-Gebühren durchspielen!

F

Ba­sie­rend auf Sil­vio Ge­sells Ide­en („on the shoul­ders of gi­ant­s“) ha­be ich das Kon­zept ei­nes On­li­ne-Mart­plat­zes mit ei­ge­ner, um­lauf­ge­si­cher­ter Wäh­rung ent­wi­ckelt: frei­markt.org
Ich hof­fe, so bald wie mög­lich den Be­trieb auf­neh­men zu kön­nen - oder dass je­mand an­de­res die­ses oder ein ähn­li­ches Kon­zept über­nimmt.

Wenn „das“ Geld zu schwie­rig zu be­kom­men wird, wer­den die Al­ter­na­ti­ven wie­der at­trak­ti­ver (be­son­ders für die Er­werbs­ar­beits­lo­sen): sie kön­nen an ei­nem lo­ka­len Tau­schring teil­neh­men und (wenn gün­sti­ges Land ver­füg­bar ist) ihr ei­ge­nes Ge­mü­se an­bau­en.

Weitere Verweise

Online-Ressourcen (darunter Zeitungsartikel)

  • INWO - Initia­ti­ve für na­tür­li­che Wirt­schafts­ord­nung, eine lau­fend ak­tuali­sier­te Samm­lung von Ar­ti­keln, Ver­wei­sen und Ver­an­stal­tungs­hin­wei­sen zum The­ma (bes­se­res) Geld.
  • Wo ist un­ser Geld? - ein kur­z­er Fra­ge­bo­gen der IN­WO, in dem man das ei­ge­ne Wis­sen um Fi­nanz­zu­sam­men­hän­ge tes­ten und er­wei­tern kann.
  • geld­re­form.de - Ein seit 1997 ge­pfleg­tes und ak­tua­li­sier­tes um­fang­rei­ches On­li­ne-Ar­chiv mit Ma­te­ria­li­en zur Geld-, Zins- und Schul­den­pro­ble­ma­tik.
  • Ste­phan Schul­mei­ster - Das neue Ein­mal­eins Ei­ne le­sens­wer­te sys­te­mi­sche und his­to­ri­sche Be­trach­tung der Staats­fi­nan­zen (der­Frei­tag, 04.11.2010).
  • Wolf­gang Ucha­ti­us - Ka­pi­ta­lis­mus: Wir könn­ten auch an­­ders In­te­ressan­te Über­le­gun­gen in ei­ner großen Qua­li­täts­zei­tung (Die Zeit, 20.05.2009).
  • Wolfgang Uchatius - Das Wunder von Wörgl Eine sehr les­ens­wer­te Be­schrei­bung die­ses hi­stori­schen, drin­gend zu wie­der­ho­len­den Ex­pe­ri­ments mit Frei­geld (Die Zeit, 22.12.2010).
  • 10-Punk­te-Plan zur Erobe­rung ei­nes Pla­ne­ten oder „Wie funk­tio­niert Geld?“ - ein 15-mi­nü­ti­ger Ani­ma­ti­ons­film von Max von Bock mit be­son­ders schö­ner Er­klä­rung von In­fla­tion und De­fla­tion (wel­che im Ex­trem­fall bei­de zum Zu­sam­men­bruch der Wirt­schaft füh­ren).
  • Mo­ney as Debt (Geld als Schuld) ist ein span­nen­der Ani­ma­ti­ons­film zu Geld­ge­schich­te, -schöp­fung und -ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten. Un­ter „Trans­la­ted Ver­sions On­line“ fin­det man un­ter an­de­rem Ver­wei­se zu ei­ner kos­ten­los her­un­ter­lad­ba­ren Fas­sung mit deut­schen Un­ter­ti­teln. Auf der Netz­prä­senz fin­det sich auch ei­ne reich­hal­ti­ge (eng­li­sche) Zi­tat­samm­lung rund um Geld und Frei­heit.
  • Marc-Uwe Kling - Hirngespinste, ein kur­zer (2:08 Minuten), fre­cher Audio-Bei­trag zum The­ma „Schul­den“ von Radio Fritz aus Ber­lin.

Mammons Sturz!

Der Göt­ze Mam­mon sitzt seit al­ten Ta­gen
In sei­nes Tem­pels la­by­rinth’schem Raum;
Für ihn al­lein muß sich die Mensch­heit pla­gen,
Um ihn be­wegt sich ih­res Glückes Traum.

Wer sei­ne Gunst im Le­ben hat er­run­gen,
Dem ist der Weg zu Macht und Eh­ren frei,
Dem wird des Le­bens ho­hes Lied ge­sun­gen,
Den drückt nicht mehr des All­tags Ty­ran­nei.

Es die­nen ihm die Mäch­ti­gen der Er­de,
Es froh­net ihm der Ar­beit blei­che Schar,
Es op­fert ihm die Mensch­heit - die be­tör­te
Ihr Hei­ligs­tes auf sei­nem Hoch­al­tar.

Es blä­het sich der Göt­ze mit Be­ha­gen,
Er wächst - er schwillt - er dehnt sich schlan­gen­gleich
Stets grö­ßer wird sein nim­mer­sat­ter Ma­gen,
Er frisst das Volk - den Staat - das gan­ze Reich.

(Georg Blumenthal, 1912)
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Bücher

Filme

Musik

  • Bob Marley - Rat Race „It’s a disgrace to see the human race in this rat race“ (Es ist eine Schan­de, die Mensch­heit in die­sem „Rat­ten-Ren­nen“ zu se­hen!)
  • John But­ler Trio - Re­vo­lu­tion „All kicking and scrounging for the very first place / dictio­nary de­fi­ni­tion of a rat ra­ce“ (Al­le tre­ten und klau­en um Er­ster zu wer­den / das ist ein „Rat­ten-Ren­nen“, wie es im Wör­ter­buch steht)
  • Michael Jack­son - Money „You say you wouldn’t do it for all the mo­ney in the world? I don’t think so." (Nicht für al­les Geld der Welt? Das glau­be ich nicht.)
  • Tim Beam - The Ghost of my Mo­ney Ein Vi­deo zum The­ma mit Bil­dern aus dem lei­der nicht all­zu er­gie­bi­gen Film „Der Geist des Gel­des“.
  • Die To­ten Ho­sen -​ Geld Ein simp­les, sehr frü­hes Lied der Ho­sen. „Wo­hin brin­ge ich das Geld? Es gibt kei­nen Ort der mir ge­fäll­t“ wird da­rin viel­fach wie­der­holt. Mei­ne Ant­wort auf die Fra­ge ist: GLS (da­mit nicht wei­ter über die Spar­kas­se Leu­te mit mei­nem Geld zu Konsum­kre­di­ten ver­lei­tet wer­den).
  • Sport­freun­de Stil­ler -​ Mo­ney Mark „Was du an­fasst wird zu Gold... doch be­vor ich so bin wie du, bin ich lie­ber zwei­ter Sie­ger!“

Wer nicht nur Deutsch, sondern auch Eng­lisch ver­steht, kann auf der eng­li­schen Ver­sion die­ser Sei­te teil­wei­se an­de­re Zi­ta­te und wei­te­re in­te­res­san­te Ver­wei­se fin­den.

Zitate

„Nicht je­de Wirt­schafts­kri­se hat in der Ver­gan­gen­heit in ei­nen Krieg ge­führt, aber je­der Krieg hat mit ei­ner Wirt­schafts­kri­se be­gon­nen.“
Arzt und Frie­dens­ak­ti­vist Car­los Pa­zos in tele­po­lis (17.10.2010)

Der Kampf geht wei­ter

[...]

Wie­viel lie­gen in der Son­ne und be­trü­gen die Welt?
Fah­ren dicke Au­tos von un­se­rem Geld?
Nen­nen uns ih­re Skla­ven nach ih­rem Ge­setz?

Re­frain:
Wer das Geld hat, hat die Macht und wer die Macht hat, hat das Recht!

(Ton Stei­ne Scher­ben, 1971)
[wei­ter]
„Das reich­ste Zehn­tel der Be­völ­ke­rung be­sitzt be­reits 61% des Ver­mö­gens. Die­ses Ver­mö­gen ist ge­ret­tet wor­den, in der Fi­nanz­kri­se.“
Ul­ri­ke Herr­mann, Au­to­rin von „Hur­ra wir dür­fen zah­len! Der Selbst­be­trug der Mit­tel­schicht“, im Funk­haus-​Eu­ro­pa-​In­ter­view (13.09.2010)
„Wie lan­ge kön­nen wir uns die Rei­chen noch leisten?“
„Ka­pi­tel­über­schrift“ im Film Let’s ma­ke MO­NEY (2008)
„Von al­len Ur­sa­chen des Nie­der­gangs von Na­tio­nen ist ei­ne der wich­tig­sten die Ent­wer­tung des Gel­des, die oh­ne Ge­walt­tä­tig­keit und auf ver­bor­ge­nen We­gen die Staa­ten in den Ab­grund führt.“
Ni­ko­laus Ko­per­ni­kus, 1473 - 1543 (so zi­tiert in Un­ser Geld zer­stört die Welt)
„Oh­ne wirt­schaft­li­che Grund­la­ge gibt es kei­ne Frei­heit.“
Mar­grit Ken­ne­dy, Geld oh­ne Zin­sen und In­fla­tion (S. 102)
„Es wird eine Zeit kom­men, da unsere Nach­kom­men sich wun­dern wer­den, dass wir so of­fen­ba­re Din­ge nicht ge­wußt ha­ben.“
Lucius Annaeus Seneca, ca. 1 - 65 n. Chr.
„Wo­hin soll das gan­ze Geld, wenn Staat, Land und Kom­mu­nen an­fan­gen, ih­re Schul­den zu­rück­zu­zah­len?“
Vla­do Pla­ga beim Tref­fen der Dort­mun­der Grü­nen-​Ar­beits­ge­mein­schaft „Bun­des­po­li­ti­k“ zum The­ma „Spar­pa­ket“ (15.09.2010)

Be­din­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men

Das Kon­zept des be­din­gungs­lo­sen Grund­ein­kom­mens ist mir seit 2004 ver­traut und ich bin seit­dem zu­neh­mend da­von über­zeugt, dass wir ein be­din­gungs­lo­ses Gr­und­ein­kom­men brau­chen: in un­se­rer ex­trem ar­beits­tei­li­gen Ge­sell­schaft be­nö­tigt je­der Men­sch Geld zum über­le­ben. Statt des (kaum ir­gend­wo ver­wirk­lich­ten) Rechts auf Ar­beit (Ar­ti­kel 23) soll­ten die Men­schen­rech­te al­so das Recht auf Ein­kom­men ent­hal­ten! Ver­gli­chen mit den Geld­re­form-Vor­schlä­gen nach Sil­vio Ge­sell scheint mir das be­din­gungs­lo­se Grund­ein­kom­men be­kann­ter zu sein, aber nach mei­nem der­zei­ti­gen Kennt­nis­stand ist die Geld­re­form drin­gen­der not­wen­dig und au­ßer­dem scheint es mir leich­ter, Leu­te zu über­zeu­gen, dass sie per­sön­lich bei ei­ner sol­chen Re­form ge­win­nen wür­den. Letzt­lich pas­sen aber bei­de The­men­be­rei­che sehr gut zu­sam­men, denn sie ver­fol­gen ähn­li­che Zie­le und er­gän­zen sich her­vor­ra­gend.

Ei­ne um­fang­rei­che Text- und Ver­weis­samm­lung ver­gleich­bar mit sei­ner oben vor­ge­stell­ten Platt­form geld­re­form.de bie­tet Wolf­gang Ro­eh­rig un­ter ar­chiv-​gr­und­ein­kom­men.de an. Das ab­schlie­ßen­de Bild ist von der Ber­li­ner Pi­ra­ten­par­tei:

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Grundeinkommen-Piktogram der Berliner Piratenpartei