Occupy-Money (Margrit Kennedy, 2011) - Kritik
„
Occupy
Money“ (
Margrit
Kennedy) ist die ideale Einstiegslektüre zur ernsthaften
Beschäftigung mit unserem Geldsystem – einer Beschäftigung, die nicht
die von der Politik und den Notenbanken geschaffene Situation als
alternativlos und unveränderlich annimmt, wie es die meisten
Wirtschaftswissenschaftler leider tun. Klar, knapp und schlüssig
werden die Fehlentwicklungen unseres jetzigen Geldsystems
aufgezeigt. Anschauliche und treffende Grafiken, zum Beispiel zur
Entwicklung von Geldvermögen und Schulden in Deutschland, sprechen
schon für sich und ermöglichen es Kennedy, die grundsätzliche
Fehlerhaftigkeit unseres Geldsystems in nur 20 Buchseiten
abzuhandeln. Die restlichen 55 Seiten stehen damit für die Vorstellung
von vielfältigen Wegen aus der Geldkrise zur Verfügung: Zeitbanken,
Parallelwährungen und Regionalgeld gibt es schon und gilt es
auszubauen, andere vorgestellte Vorschläge für neue Geldsysteme, wie
die globale Referenzwährung
Terra mit „Standgebühr“, warten noch
auf ihre Erprobung. Die Kürze macht das Buch zugänglich, bedingt aber
auch, dass Manches nur angeschnitten werden kann und damit, wie die
Gegenüberstellung von „Standgebühr“ und Inflation, nicht ganz
überzeugt. Die zahlreichen Verweise auf weitere Literatur und Projekte
ermuntern aber zur weitergehenden Beschäftigung mit dem Thema. Das
Buch macht damit Mut, dass Veränderung auch praktisch möglich ist,
wenn nur einige Menschen daran mitwirken.
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